Was ist Awareness?
„To be aware“ bedeutet „sich etwas bewusst sein“. Dies bildet den Ausgangspunkt für die Awareness-Arbeit. Sie möchte für diverse Diskriminierungsformen und Gewalt (physisch oder psychisch) sensibilisieren und diesen dadurch vorbeugen.
Ziel ist es, einen s.g. „Safer Space“ zu schaffen, wo sich alle Beteiligten wohl, sicher und gesehen fühlen können. Es ist ein sowohl individueller als auch kollektiver Lernprozess, der intern und bei allen Veranstaltungen unseres FSRs dazu gehört. Dieses Konzept richtet sich an alle unsere Mitglieder und Teilnehmer*innen unserer Veranstaltungen sowie die Arbeit innerhalb unseres FSRs.
Begriffsklärung
https://awareness-akademie.de/glossar/https://kultur-kreativpiloten.de/wp-content/uploads/Awareness-Glossar.pdfSelbstverständnis
Der FSR bildet die demokratisch legitimierte Vertretung der wirtschaftswissenschaftlichen Studierendenschaft der Universität Halle.
Wir wollen die Werte Respekt, Offenheit und Inklusivität repräsentieren und unser Handeln danach richten. Anhand dieser Werte verpflichten wir uns, daran zu arbeiten einen Safer Space zu schaffen und zur stetigen Sensibilisierung unserer Studierenden beizutragen. Des Weiteren bedürfen dieses Konzept und seine Umsetzung einer regelmäßigen Selbstkontrolle.
Außerdem sind auch wir dazu angehalten, unseren Wissensstand und unsere Grenzen regelmäßig zu prüfen und ggf. neu zu definieren.
Wir sind uns bewusst, dass es dem FSR an Diversität fehlt, bzw. diverse Perspektiven nicht vertreten sind. Es gilt, diese so gut es geht sichtbar zu machen.
Code of Conduct
Das Konzept richtet sich an jede*n Teilnehmer*in unserer Events und freie und gewählte Mitglieder des FSRs.
Das Konzept findet auf allen Veranstaltungen, sowie wenn Themen und Aufgaben des FSRs besprochen werden, Anwendung.
Was erwarten wir von den Veranstaltungen und der Arbeit im FSR?
- Jede Veranstaltung und die Arbeit im FSR soll ein schönes Erlebnis für uns alle werden, das durch positive Erfahrungen und Begegnungen in Erinnerung bleibt.
- Wir wollen einen Safer Space für alle schaffen, wo sich jede*r gesehen, gehört, respektiert und sicher fühlt.
- Sorgen und Probleme sollen offen angesprochen werden können.
- In den FSR-Sitzungen wünschen wir uns eine wertschätzende, inklusive und respektvolle Kommunikation, welche mitunter durch die Redner*innenliste und das Erst-Redner*innen-Recht sichergestellt werden soll.
- Die Sitzungsleitung ist dazu angehalten, neben Moderation und Führung der Redner*innenliste, das Wohlbefinden der Anwesenden zu überblicken und gegebenenfalls den Gang der Sitzung daran anzupassen.
- Awareness-Strukturen sind auf allen Veranstaltungen verpflichtend. Die Struktur hängt von der Art der Veranstaltung ab.
- Dazu gehört auch die kollektive Verantwortungsübernahme, was bedeutet, dass jede*r ein aktiver Teil des Awareness-Konzepts ist. Wie bin ich ein aktiver Teil des Awareness-Konzepts?
- Ich achte auf meine Mitmenschen und biete Unterstützung an, wenn eine Person Hilfe braucht und ich es mir zutraue.
- Ich respektiere andere Menschen und ihre persönlichen Grenzen.
- Ich verstehe, dass es bei meinen Handlungen nicht auf die Intention, sondern auf die Wirkung / Auffassung des Gegenübers ankommt.
- Ich handle inkludierend, jede*r gehört dazu und soll sich willkommen fühlen.
- Ich handle im Konsens. Nur Ja heißt Ja – im Zweifel erfrage ich, ob mein Gegenüber sich mit der Interaktion wohl fühlt.
- Ich handle nicht rassistisch, sexistisch, antisemitisch, altersdiskriminierend, queerfeindlich, ableistisch, klassen- oder religionsdiskriminierend.
Was kann ich als betroffene Person tun?
Du erfährst psychische/physische Gewalt und/oder Diskriminierung?
Du kannst jeder Zeit auf das Awareness-Team zukommen. Dein Anliegen wird vertraulich und parteilich behandelt. Je nach Wunsch, kann es dich an einen ruhigeren Ort bringen, ein Gespräch anbieten oder dich an andere Anlaufstellen weiterleiten.
Falls du keine Awareness-Person finden kannst, steht dir auch das Personal des Veranstaltungsortes oder FSR-Mitglieder zur Seite. Sie wissen, wo die Awareness ist und bringen dich zu ihr.
Wenn du erst nach einer Veranstaltung deine Erfahrung schildern möchtest und Unterstützung brauchst, sind wir auch dann per Instagram oder Mail erreichbar. Über einen Link findest du außerdem ein Dokument, wo du anonym dein Anliegen mitteilen kannst.
Wie kann ich betroffene Personen unterstützen?
Generell gilt:
- Bitte nimm alle Belange, die dir anvertraut werden, bedingungslos ernst (urteile also nicht über die involvierten Personen).
- Wenn Personen sich dir anvertrauen, höre aktiv zu und frage, was die Person gerade braucht (wichtig: keine Suggestiv-Fragen stellen und nicht auffordern, Erlebtes nochmal zu schildern!).
- Das Awareness-Team ist für die Lösung der Probleme zuständig.
Dir fällt auf, dass es einer Person in deiner Nähe nicht gut geht oder eine Person übergriffig und/oder diskriminierend handelt?
Wenn du es dir zutraust, kannst du die betroffene Person fragen, ob alles in Ordnung ist und ob sie Unterstützung benötigt. Dies ist wichtig, da es möglich ist, dass man selbst eine beobachtete Situation anders bewertet als die vermeintliche betroffene Person.
1) Wenn diese also sagt, dass alles in Ordnung sei und sie keine Unterstützung möchte, hält man sich daran, denn es gilt die Definitionsmacht.
2) Nimmt die Person dein Angebot an, dann frage, was sie braucht und informiere das Awareness-Team, damit es übernehmen kann. Geschultes Awareness-Personal weiß, wie mit bestimmten Situationen umzugehen ist.
Wenn du eine vermeintlich übergriffige oder gewalttätige Situation beobachtest, du aber nicht damit in Kontakt kommen möchtest/kannst, informiere direkt das Awareness-Team, damit es übernehmen kann.
Auch nach einem Event stehen wir zur Verfügung. Du kannst uns über Instagram oder Mail benachrichtigen oder dem Link zur anonymen Awareness-Fall-Meldung folgen.
Self-Awareness
Nur wer auf sich selbst achtet, kann gut auf andere achten. Überlege also, ob du dich als geeignete Person für die Situation fühlst. Belastet dich die Situation, bist du verunsichert oder ist es schwer, Hilfe zu leisten? Dann suche dir Unterstützung oder gib an eine andere Person ab. Du musst nichts tun, was dir unangenehm ist oder dem du dich nicht gewachsen fühlst. Auch du kannst das Awareness Team brauchen. Melde dich gerne bei ihnen.